Inzwischen wurden bereits zwei Bürgerforen durchgeführt. Sie waren sich ähnlich und unähnlich zugleich. Sie ähnelten einander in der Anzahl derer, die sich aktiv einbrachten, und in deren Ernsthaftigkeit und Leidenschaft. Beim ersten Forum, zu Beginn des Projekts, waren zwar mit ungefähr 80 Frauen und Männern mehr Interessierte anwesend als beim zweiten Treffen mit seinen 60 Teilnehmenden. Damals waren darunter jedoch auch einige Gruppen als „Zaungäste“ gekommen, neugierig auf den Ablauf der Veranstaltung, durchaus diskutierend, aber untereinander und ohne Beiträge an den neun Stellwänden. Beim zweiten Bürgerforum haben sich hingegen nahezu alle Anwesenden aktiv an den Diskussionen beteiligt.
Unähnlich waren sich die beiden Veranstaltungen in ihrem Verlauf und in der Funktion der Bürgerbeiträge. Im ersten Forum gaben die Veranstalter nur einen kurzen Überblick über den geplanten Ablauf des Projekts „Wanne 2020plus“. Im Zentrum stand das Fischen nach Kritik, Lob, Einschätzungen und Meinungen über das, was für das Wanner Zentrum als Stärken und Schwächen, als Chancen und Risiken wahrgenommen wird. Dies resultierte in 233 beschrifteten Moderationskarten, die inhaltlich ausgewertet werden konnten und für das Projekt, aber auch für den gesamten „Pakt für Wanne“ ein Reservoir an Vorschlägen, Kritikpunkten und Ideen bildet, mit dem gearbeitet wurde und wird.
Das zweite Bürgerforum diente v. a. dazu, einen Zwischenstand des Projekts vorzustellen. Außerdem sollte das praktische Wissen der Teilnehmenden als Bürgerexperten wichtige Inputs liefern. Dies betraf Vor- und Nachteile einer Verkürzung der Fußgängerzone, Abschnitte darin, die ungenügend ausgeleuchtet sind oder in anderer Weise Unwohlsein erzeugen, bestehende oder fehlende Qualitäten des Wohnens in der Innenstadt sowie gute und schlechte Beispiele von Stellplätzen für Fahrräder und Pkw. Auf insgesamt 112 Moderationskarten wurden entsprechende Argumente, Anregungen und Hinweise vermerkt. Allen Beteiligten sei dafür ein herzlicher Dank ausgesprochen!
Klaus Marquardt, Stadtentwicklung Herne